Sinn und Zweck

Damit ein Kind die komplexen Aufgaben lösen kann, die seine Begabung fördert, muss es eine Vielzahl von einzelnen Methoden beherrschen.

Wenn ein Schüler zum Beispiel nicht flüssig lesen kann, wird er kaum in den Genuss kommen, dass ihn ein spannendes Buch fesseln wird.

Oder: Wenn ein Kind nicht die verschiedenen Techniken des Recherchierens beherrscht, kann es nicht die vorhandenen Informationen auswerten um darauf aufzubauen und eigene Denkkonstrukte zu bilden.

Es ist, als ob ein Kind den Beruf "Schüler" erlernt.

Die einfachen Methoden (Mikro Methoden) wie zum Beispiel

  • Informationen nachschlagen
  • Tabellen erstellen
  • Fehler entdecken
  • Text in Stichworten zusammenfassen

werden im grösseren Rahmen zu Makro Methoden zusammengesetzt. Am Beispiel "Problemlösen" sieht das wie folgt aus:

  • Grobfindung des Problems (was könnte das Problem sein)
  • Faktenfindung (was wissen wir alles über das Problem)
  • Spezifische Problemfindung (was genau ist das Problem)
  • Ideenfindung (welche Ideen habe ich zur Problemlösung)
  • Lösungsfindung (für welchen Lösungsansatz entscheide ich mich)
  • Evaluation (wie hat die Lösung geklappt)

Sind einzelne Mikro Techniken so in den Arbeitsablauf integriert, dass sie keinerlei Anstrengung hervorrufen, kann die gesamte Energie in die Kreativität und in das Lösen der Aufgabe fliessen.

Daraus resultier Erfolg, der motiviert um neue Aufgaben zu lösen.

Das Ziel ist, dass das Kind lernt, neue Methoden zur Lösung von Aufgaben und realen Problemen zu entwickeln, die das Leben stellt und diese zu bewältigen.

Vorzüge für
den Schüler

Methodenlernen fördert für den Schüler:

  • Methodenkenntnis / Methodenbeherrschung
  • Selbständigkeit / Selbstvertrauen
  • Motivation
  • Eigeninitiative
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Zielstrebigkeit
  • Ausdauer
  • Konstruktives und effizientes Lernen

Vorzüge für
die Lehrperson

Das heisst, dass sich die Rolle der Lehrperson hin zum Problemlösungscoach wandelt.

Bei einer komplexen Aufgabe zeigt die Lehrperson also nicht den bekannten Lösungsweg auf, sondern unterstützt den Schüler, selbst einen Lösungsweg zu finden.

Das Methodenlernen reduziert dadurch für die Lehrperson:

  • Allseitige Verantwortlichkeit
  • Beanspruchung durch hilflose Schüler
  • Hyperaktivität
  • Helferdrang
  • Angst, dass SchülerInnen versagen
  • ausbleibende Lernerfolge
  • Stress

Einsatz im
Lernatelier

In den Kursen des Lernateliers wird den Kindern die Technik vermittelt, dass sie die Möglichkeit haben, selbst nach Lösungen zu suchen. Das "ich habe selbst herausgefunden, wie ich eine Schrift zum Videoclip hinzufügen kann" ist eine wichtige Erfahrung, dass das Kind auch nach dem Kurs Interesse am Gelernten behält.

So hat zum Beispiel das Recherchieren im Internet einen hohen Stellenwert. Oft können die im Internet gewonnen Informationen zur Lösung einer Aufgabenstellung beitragen.

Es werden auch spezielle Lerntechnik Kurse angeboten, die gezielt die Methodenkompetenz fördern.

   

Quellenangaben

Klippert, H., & Müller, F. (2003). Methodenlernen in der Grundschule. Weinheim, Basel, Berlin: Beltz Verlag.


Zuletzt geändert: Sonntag, 1. November 2015, 20:27